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und Elektrogerätekontrolle
Bürokratieboykott Qualitätskontrolle

Bürokraten machen uns allen das Leben immer schwerer.
Profitieren werden davon lediglich die Rechtsanwälte.
Boykott und ziviler Ungehorsam sind unsere einzigen Waffen dagegen.

Politiker sind Machtmenschen. Ihre strategischen Überlegungen und ihr Handeln kreisen immer wieder um das Thema: Erringen der Macht und Erhalten der Macht. Durch demokratische Kontrollen ist dann das Anwenden und Ausleben der endlich so mühevoll errungenen Macht stark eingeschränkt. Ein bisserl was möchten sie dann aber doch haben von dieser Macht, und irgendwem zeigen wer der Stärkere ist. Nach bewährter Hühnerhof-Hackordnung bieten sich dafür Gruppen an, bei denen nicht mit viel Widerstand zu rechnen ist, weil sie zu klein sind oder keine wirksame Lobby haben.

 

Ein Musterbeispiel für ein solches Verhalten liefern derzeit die vierzehn EU-Staaten, die in dem kleinen und wehrlosen Österreich ein ideales Opfer dafür gefunden haben, sich als Retter des Abendlandes aufzuspielen. Einige Staatspräsidenten und Minister in Frankreich, Belgien, Portugal u.s.w. finden es offenbar opportun sich auf unsere Kosten als Scharfmacher zu profilieren. Bei dem größeren Italien haben sich die feinen Herren das nicht getraut, als dort vor ein paar Jahren eine nichtsozialistische Regierung gewählt wurde. Dabei haben wir hier in Österreich weitaus weniger Probleme mit rechtsradikalen Umtrieben als viele andere EU Staaten. Die einzigen, die hier bei uns Terror machen, sind eigentlich jene linken Demonstranten, die mit manchmal auch gewaltbereiten Demonstrationen gegen die Regierung Schüssel protestieren. Dabei sind bei uns in Österreich mit lautstarken Demonstrationen sicher keine Sympathien und somit auch keine Wählerstimmen zu gewinnen. - Die mangelnde demokratische Reife von Teilen der SPÖ war aber ohnehin schon seit der Wahl von Bundespräsident Waldheim bekannt. Seit damals der Genosse Cap zu Dr.Waldheim erklärt hat: "Das ist nicht mein Präsident!" war ziemlich offensichtlich: demokratische Wahlergebnisse akzeptieren manche Sozialisten nur, wenn sie selbst die Wahlen gewinnen. - (Dabei wäre auch der Wetterfrosch Quacksi sein Präsident gewesen, wenn er durch eine demokratische Wahl dieses Amt errungen hätte!) - Mit einem derartigen Demokratieverständnis können aber auch die miesesten Diktatoren leben, denn Wahlgewinne zu akzeptieren ist keine Kunst. Die Macht nach einer verlorenen Wahl zivilisiert und ordentlich an die gewählten Nachfolger zu übergeben: darin zeigt sich demokratische Reife und darin besteht das eigentliche und wahre Wesen der Demokratie.

 

Wir Zahnärzte sind leider auch Opfer ähnlicher "Hühnerhofmechanismen": mit uns kann man's ja offenbar machen. Seit Jahren werden wir von einer irrwitzigen, vollkommen sinnlosen Bürokratie zunehmend schikaniert und in jeder Weise unnötig belastet. Ich selbst etwa mache keine Röntgenbilder in meiner Zahnarztpraxis, weil das meine ausgebildeten Assistentinnen tun.Untersuchung Meine Praxis ist baulich durch Bleiplatten so gestaltet, daß keine Strahlen aus dem Röntgenraum dringen, und die Röntgengeräte lassen sich nur bei verschlossener Türe des Röntgenraumes von außen her einschalten, so daß auch die Assistentinnen keine Strahlenbelastung haben. Nachweislich war ich in 17 Jahren Praxistätigkeit keinerlei Strahlung ausgesetzt, die über die natürliche und für alle Menschen allgegenwärtige Hintergrundstrahlung hinausgeht. Dennoch bin ich per Gesetz zum vollkommen sinnlosen Tragen eines Dosimeters verpflichtet. Das ist nicht nur lästig, sondern es kostet auch etwas. Doch es kommt noch schlimmer: ich muß mich alle zwei Jahre einer ärztlichen Strahlenschutzuntersuchung unterziehen, bei der etwa kontrolliert wird, ob mir Haare am Handrücken ausfallen. Das wäre ein Zeichen von Strahlenbelastung, WENN ICH IRGENDEINE STRAHLENBELASTUNG HÄTTE. Wenn ich dereinst in Pension gehen werde, bin ich dann über ein Dutzend mal völlig unnötig und sinnlos ärztlich untersucht worden, weil ein paar Politiker und Beamte das so bestimmt haben. (Bitte beachten Sie den aktuellen Nachtrag am Ende dieser Seite!) Der berühmte Hut des Statthalters Gessler aus Wilhelm Tell, den alle Leute grüßen mußten, obwohl der Statthalter persönlich gar nicht anwesend war, kommt mir angesichts solcher schikanöser, bürokratischer Zwänge in den Sinn. Aber auch in der Schweiz hat es letztendlich einen Aufstand gegen Willkür und Machtmißbrauch gegeben.

Ich habe in meinem Leben noch von keinem Fall gehört, wo ein Patient in einer Zahnarztpraxis durch ein kaputtes Elektrogerät geschädigt worden wäre. Wir selbst, die wir tagein, tagaus in unsern Praxisräumen arbeiten, haben selbst das größte Interesse an unserer Sicherheit. Es ist also nichts anders als eine teure Schikane, wenn wir gesetzlich dazu verpflichtet sind die ElektrogeräteVideorecorder in unseren Praxen regelmäßig von einem berechtigten Elektrounternehmen kontrollieren zu lassen und die Prüfberichte darüber aufzubewahren. Es kommt aber noch besser: wenn ich in meine Praxis einen Videorecorder stellen will, so darf ich dafür keinen handelsüblichen Videorecorder kaufen, wie ihn millionen Österreicher zu Hause verwenden (diese Videorecorder sind ja auch nicht gerade als heimtückische Killergeräte bekannt und Unfälle mit Heimvideorecordern dürften nicht die wichtigste Gefahrenquelle im Haushalt sein), sondern ich muß dafür einen speziellen, ALS MEDIZINISCH TECHNISCHES GERÄT ausgelegten Videorecorder kaufen, der ein hübsches, weißes Gehäuse hat, ca. zehn mal so viel kostet wie ein normaler Videorecorder, dafür aber auch weitaus weniger kann. - Klar, daß ich derartig schwachsinnige Gesetze ignoriere und in meiner Praxis die selben Geräte verwende, die ich auch zu Hause seit Jahren (unfallfrei) einsetze. Klar aber auch: dadurch setze ich mich ins Unrecht und bin behördlich belangbar und strafbar. Ich frage mich nur:

Wer denkt sich solche Gesetze aus? Welche Triebfedern sonst als Machtdemonstration, gepaart mit einem kräftigen Schuß von Bosheit bringt Politiker dazu mit derartig sinnlosen und überflüssigen Gesetzen ihre Untertanen zu schikanieren und zu belasten? Richtig: vielleicht noch Spenden diverser Interessensverbände an gewisse Parteikassen! Vielleicht hätte Dr.Kohl in Deutschland dazu eine Idee?

 

Es wäre wirklich an der Zeit einen Bürokratieboykott anzudenken. Es scheint mir schwer vorstellbar, daß die Behörden mit einem Schlag alle Zahnarztpraxen schließen würden, wenn wir etwa die Einigkeit aufbrächten, das Durchführen der sinnlosen Elektrogeräteüberprüfung und Sammeln der entsprechenden Prüfberichte schlicht und einfach zu verweigern. Das selbe gilt für die unnötige Dosimeterüberwachung und für die sinnlosen Strahlenschutzuntersuchungen, wenn nachweislich keine Strahlenbelastung vorliegt. Ich sichere allen entsprechenden Initiativen meine volle Solidarität und Mitarbeit zu! Und vor allem eines: wenn wir uns nicht entschlossen gegen die immer unerträglicher werdenden bürokratischen Belastungen zur Wehr setzen, wird es wirklich noch damit enden, daß wir die verbrauchten Abrisse des Klopapiers werden zählen müssen. (Die entsprechenden Dokumentationen sind dann, nach alter Tradition, sicherlich sieben Jahre lang aufzuheben.) Verschwörung

Die derzeit so grassierende "Qualitätskontrolle" stellt auch nur den sehr durchsichtigen Versuch der Politik dar, die total situationsbezogene, individuelle Arbeit am Patienten nach außen hin als beliebig reproduzierbare "Standardleistung" darzustellen, die man dann verwalten, reglementieren und limitieren kann. Dabei sieht auch der Kurzsichtigste auf den ersten Blick den dramatischen Unterschied zwischen den oft unglaublich häßlichen, unnatürlichen Zahnersätzen aus der lieblosen Massenanfertigung diverser Billig-Zahnkronen-Anbieter und den individuellen, ästhetischen Zahnersätzen aus qualitätsbewußten und verantwortlichen Zahnarztpraxen. Sicherlich läßt sich Einsatzbereitschaft, Leistungswille und die ehrliche Bemühung des Behandlers aus einer gegeben Situation das Bestmögliche für den betreffenden Patienten herauszuholen in den wenigsten Fällen kontrollieren und dokumentieren. Es gibt eben Situationen, wo ein Zahnwurzelkanal trotz aller Bemühungen nicht besser zu behandeln geht. Es ist aber auch durchaus möglich, daß sehr wohl ein besseres Ergebnis erzielbar gewesen wäre, wenn nur mehr persönliche oder finanzielle Motivation vorläge. Mit einer ISO-Zertifizierung, wie das manchen Politikern vorschwebt, läßt sich die wahre Qualität einer Zahnbehandlung jedenfalls sicher nicht messen. Die beste Garantie für den Patienten ist dabei immer noch eine gute, menschliche Beziehung zum behandelnden Arzt. Es gibt aber leider auch die Möglichkeit, daß die Bezahlung für eine bestimmte Behandlung so schlecht ist, daß man aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr Zeit und Mühe für ein bestimmtes Problem aufbringen will. - Was glauben Sie, warum in Niederösterreich die Hausärzte in der Nacht keine Krankenbesuche mehr machen??? Dabei wäre es für jeden Patienten mit Sicherheit die medizinisch beste und angenehmste Lösung, wenn sein vertrauter Hausarzt im Notfall nachts zu seinem Krankenbett käme. Niemand kann aber verlangen, daß die Hausärzte praktisch ihr ganzes Leben lang in permanenter Einsatzbereitschaft sind, wenn sie dafür nicht gerecht und ausreichend bezahlt werden. Geld ist eben nun einmal der materielle Ausdruck von Wertschätzung für eine Arbeit. Wird diese Wertschätzung aber aus politischen Gründen vorenthalten, so ist die Verweigerung der entsprechenden Dienstleistung die logische Konsequenz. Es gilt hier, wie bei allen anderen Berufen auch, das Motto: Wer schlecht bezahlt wird schlecht bedient.

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Seitenstetten im Frühjahr 2000

Aktueller Nachtrag im Jahr 2007: Ich freue mich sehr berichten zu können, daß die von mir im Jahr 2000 kritisierten Strahlenschutzuntersuchungen und die Dosimeterüberwachung von den Behörden nunmehr gestrichen wurden. Es ist wiklich erfeulich, daß manche Dinge im Leben doch vernünftig gelöst werden, und daß die Behörden in Österreich eine sympathische Bereitschaft gezeigt haben unser ohnehin schweres und belastendes Arbeitsleben in diesem Punkt nicht länger mit sinnlosen Schikanen zu erschweren. - Danke!